Verändert sich das Bewegungsmuster eines Menschen, deutet dies oft auf gesundheitliche Probleme hin. Bei älteren Personen könnte das systematische Erfassen dieser Veränderungen auch dazu beitragen, chronische Krankheiten wie Demenz, Parkinson oder Herzerkrankungen frühzeitig festzustellen.
Wie das möglich ist, haben Forschende der Universität Bern und des Berner Inselspitals aufgezeigt: Mittels kontaktlosen Bewegungsmeldern in jedem Zimmer, einem Bettsensor unter der Matratze sowie Türsensoren an Haustür und am Kühlschrank, wurden im Rahmen einer Studie Daten aufgezeichnet und analysiert, die weite Teile des täglichen Lebens, Verhaltens und der Physiologie der Seniorinnen und Senioren zuhause abbilden. So können gesundheitliche Risiken für ältere Menschen frühzeitig identifiziert werden. Zum Beispiel fanden die Berner Forschenden Hinweise darauf, dass das Sturzrisiko auch von gewissen Schlafparametern abhängig sein könnte. Die Daten ermöglichen nicht nur eine Früherkennung oder Vorbeugung von gesundheitlichen Problemen, sondern kommen auch der personalisierten Behandlung und individueller Unterstützung sowie der Erforschung neuer Therapieansätze und Medikamente zugute.
Die Studienautoren gehen davon aus, dass ein solches System wesentlich dazu beitragen kann, dass ältere Menschen möglichst lange zu Hause leben können. Frühzeitige Behandlung oder rechtzeitige Unterstützung zögern Spitaleintritte oder Übertritte in Pflegeinstitutionen hinaus oder verhindern diese im besten Fall sogar. Dadurch liessen sich auch die Gesundheitskosten senken.
Nicht nur Änderungen im Bewegungsmuster, sondern auch Änderungen im Verhalten bei Seniorinnen und Senioren können Vorboten von Erkrankungen sein. Solche typischen Verhaltensauffälligkeiten im Alter sind:
- Rückzug vom Freundes- und Bekanntenkreis
- Depressive Verstimmungen
- Nächtliches Umherwandern
- Unruhe / Angst
- Nörgeln, Feindseligkeit
- Aggressivität (sprachlich und körperlich)
- Misstrauen (z.B. des Bestohlenwerdens)
- Wahnvorstellungen, Sinnestäuschungen, Halluzinationen
Ob es sich dabei um eine normale Alterserscheinung handelt oder ob eine Krankheit die Ursache ist, kann nur der Arzt feststellen. Deshalb ist ein frühzeitiges Gespräch sehr wichtig.
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