Neurologische Erkrankungen betreffen mehr als ein Drittel der Bevölkerung und zählen zu den drei Hauptursachen für Tod, Behinderung und hohe Gesundheitskosten. So wurden die Schweizer Gesundheitskosten im Jahr 2019 allein durch Demenz auf sechs Milliarden CHF berechnet. Werden indirekte Gesundheitskosten (zum Beispiel durch Erwerbsausfälle pflegender Angehöriger) in die Berechnungen einbezogen, ist sogar von doppelt so hohen Kosten auszugehen – Tendenz steigend. Wie die Schweizerische Ärztezeitung in ihrer letzten Ausgabe 2022 darlegt, bietet die Prävention grosses Sparpotenzial. So zeigen neue Studien, dass etwa 40 Prozent der Demenzerkrankungen potenziell vorgebeugt werden könnten. Als die bestimmenden fünf Faktoren, die neurologischen Krankheiten vorbeugen können, nennt die WHO körperliche Gesundheit, saubere Umwelt, Sicherheit, Bildung, soziale Netzwerke sowie ein erreichbares und bezahlbares Gesundheitswesen.
Nebst der Prävention steht auch die Diagnostik im Fokus. Laut Schätzungen von Alzheimer Schweiz ist z.B. bei der Hälfte der von Demenz betroffenen Personen die Erkrankung nicht fachärztlich abgeklärt. Dabei ist die Diagnose bei kognitiven Beeinträchtigungen essenziell, um frühzeitig eine allfällige Behandlung zu prüfen oder mögliche Therapien zu planen.
Erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Hier finden ausführliche körperliche sowie neurologische Untersuchungen statt. Ein effektives online Screening-Tool bei kognitiven Beschwerden stellen die Memory Clinics der Schweiz zur Verfügung: BrainCheck hilft abzuklären, ob bei Unsicherheiten in Bezug auf kognitive Leistungsfähigkeit weitere diagnostische Schritte durch Fachärzte notwendig sind. Bei Diagnose und Therapie unabdingbar ist die enge Zusammenarbeit von Allgemein- und Fachmedizin, Pflege- und Betreuungsexperten sowie der Einbezug von Erkrankten und Angehörigen. In welchen Stadien und mit welchen Symptomen eine Demenz-Erkrankung ablaufen kann, veranschaulicht unsere Übersicht.