Dass Seniorinnen und Senioren ein höheres Sterberisiko bei Grippe haben, hat verschiedene Gründe. So lässt bei Menschen über 60 Jahren die Leistungsfähigkeit des Immunsystems merklich nach und es liegen oft Vorerkrankungen vor. Deshalb sind Seniorinnen und Senioren nicht nur krankheitsanfälliger und haben oft schwerere Krankheitsverläufe, sie reagieren auch anders auf Infektionen und zeigen beispielsweise für Grippe untypische Symptome.
Üblicherweise äussert sich eine Grippe, im Gegensatz zur Erkältung, auf einen Schlag: Die Betroffenen leiden plötzlich unter hohem Fieber, Husten und starken Muskel- oder Kopfschmerzen. Bei älteren Menschen hingegen verläuft die Erkrankung häufig schleichend und ein grosser Teil hat nicht mal Fieber. Vielmehr äussert sich die Grippe bei ihnen oftmals in Form akuter Verwirrtheit oder einem allgemeinen Schwächegefühl. Bei diesen Symptomen sowie bei tagelangem Fieber, Atemnot und/oder starken Schmerzen sollten Seniorinnen und Senioren umgehend ihren Arzt oder ihre Ärztin kontaktieren.
Seniorinnen und Senioren mit chronischen Lungen- respektive Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes sollten besonders vorsichtig sein. Eine Grippe kann diese Grunderkrankungen verschlimmern und erhöht das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls massiv. Nach dem Motto «Vorbeugen ist besser als heilen» können Seniorinnen und Senioren das Ansteckungsrisiko verringern:
- Waschen Sie regelmässig und gründlich die Hände.
- Verzichten Sie in der Erkältungszeit auf das Händeschütteln.
- Lüften Sie die Wohnung regelmässig.
- Trinken Sie genügend Wasser oder ungezuckerten Kräutertee.
- Gehen Sie regelmässig in warmer Kleidung spazieren.
- Nehmen Sie Wechselduschen.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt zudem Personen ab 65 Jahren sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Kommt es dennoch zu einer Ansteckung, dann gilt für Seniorinnen und Senioren «Abwarten und Tee trinken». Denn eine Erkältung im Alter dauert schon einmal zwei Wochen. Wer sich eine Grippe oder Erkältung eingefangen hat, muss unbedingt sein Immunsystem stärken, beispielsweise durch eine gesunde Ernährung mit viel frischem Gemüse und Früchten. Dazu sollten Sie ausreichend schlafen. Ebenfalls hilfreich ist das Inhalieren des Dampfes von ätherischen Ölen, um die Schleimhäute zu befeuchten. Und vor allem: Schonen Sie sich.