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Neue Studie: Wird Alzheimer doch häufiger vererbt?

Neue Studie: Wird Alzheimer doch häufiger vererbt?

Bisher ging die Wissenschaft davon aus: Nur in seltenen Fällen wird eine Alzheimer-Erkrankung vererbt. Das heisst, weltweit in weniger als drei Prozent. Meistens trifft es dann jüngere Menschen ab 35 Jahren. Die meisten Betroffenen, rund 90 Prozent, erkranken aber an sogenanntem Alters-Alzheimer. Dieses wird laut bisherigem Forschungsstand zwar durch Gene begünstigt, aber nicht zwingend ausgelöst.

Nun hat eine spanische Forschungsgruppe aber festgestellt, dass bei einer Erbgutvariante dennoch eine grosse Wahrscheinlichkeit besteht, an Alzheimer zu erkranken: Wer die Gen-Variante APOE4 sowohl von Vater als auch Mutter erbt, erkrankt mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie, die im Fachmagazin «Nature Medicine» publiziert wurde.

Das Ergebnis der Studie ist besonders relevant, weil die Forscher davon ausgehen, dass APOE4 bei rund zwei Prozent der Bevölkerung doppelt vorkommt. Zudem kann die Erkenntnis bei künftigen Therapiestudien nützlich sein. Eine direkte Behandlungsmöglichkeit ergibt sich daraus aber noch immer nicht.

Um das Risiko zu mindern, bleiben die Empfehlungen gleich: Sport, genug Schlaf und eine gesunde Ernährung. Weitere Tipps zur Prävention finden sie hier: 12 Tipps für ein gesundes Gehirn